Viele Migräniker sind der Meinung, das Wetter löst bei ihnen Migräne-Attacken aus. Auch ich behaupte: Ich bin ein Wetterfrosch.

Ob es einen Zusammenhang zwischen Wetter und Migräne gibt, ist wissenschaftlich noch nicht erwiesen. Bisher gibt es leider keine konkrete Studie, die den Einfluss von bestimmten Wetterlagen auf Migräne-Attacken wirklich bestätigen kann.
Doch ich behaupte trotzdem: Ich bin ein Wetterfrosch! 🐸
Bist Du auch einer?
Ich reagiere auf starke Temperaturschwankungen, extreme Hitze oder Kälte sowie auf eine hohe Luftfeuchtigkeit oder starke Veränderungen beim Luftdruck mit Kopfschmerzen oder Migräne.
Verbringe ich im Sommer zu viel Zeit in der Hitze oder im Winter zu viel Zeit in der Kälte, beginnt meine Migräne meist mit einem Spannen und Ziehen in der Schläfengegend. Das fühlt sich an, als würde jemand meine Nerven im Kopf wie Kaugummi auseinanderziehen. Folgt bei Hitze kein rascher Rückzug in den Schatten oder bei Kälte keine Flucht ins Warme, entwickelt sich das Ziehen mal langsamer, mal schneller zu einem dumpf-pochenden Schmerz. Nun beginnt der kleine Schlagzeuger in meinem Kopf, seine Bassdrum im Rhythmus meines Herzschlags zu spielen. Hat er erstmal losgelegt, lässt er sich sehr schwer wieder aufhalten. Jeder Schlag ein Pochen.
Steht ein Wetterwechsel kurz bevor, verändert sich auch der Luftdruck. Meist fällt dieser rapide ab, wenn sich das Wetter und die Temperaturen ändern. Während sich andere Menschen in der kalten grauen Herbstzeit freuen, wenn das Thermometer plötzlich nochmal sommerliche Temperaturen anzeigt, liege ich mit Schmerzen im Bett.
Ich spüre den Temperaturanstieg oder -abfall meist bereits ein paar Tage zuvor. Auf den Grund, bzw. Auslöser für meine Attacke komme ich dann meist erst im Nachhinein: Ein paar Tage später, wenn dunkle Wolken aufziehen und sich ein Gewitter zusammenbraut – oder es innerhalb von zwei Tagen 10° Temperaturunterschied gibt.
Deshalb halte ich die Theorie von der selbsterfüllenden Prophezeiung (self-fulfilling prophecy), die gerade im Zusammenhang mit dem Wetter als Migräne-Auslöser von Wissenschaftlern gerne angeführt wird, in meinem Fall auch nicht für zutreffend. Zudem ich mich in der Regel nicht vorher über das Wetter informiere. Also ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass ich mit dem Wissen über kommende Wetterumschwünge oder extreme Temperaturschwankungen und der entsprechenden Erwartungshaltung eine Migräne-Attacke auslöse.